Elektrocheck für Immobilien: Sicherheit und rechtliche Pflicht
Wann haben Sie zuletzt über die Elektrik in Ihren Wänden nachgedacht? Vermutlich erst, als die Sicherung rausgeflogen ist… Ist bei mir auch so, ehrlich gesagt. Dabei ist das Thema elektrische Sicherheit echt keine Kleinigkeit. In meiner täglichen Arbeit sehe ich immer wieder, wie sehr das unterschätzt wird.
Ein richtig durchgeführter Elektrocheck ist kein Papierkram, den man abhakt, sondern eine Investition, die Leben retten kann. Klingt dramatisch? Mag sein, aber ich habe zu viele alte Elektroinstallationen gesehen, bei denen mir mulmig wurde.
Was ist dieser Elektrocheck eigentlich genau?
Also, technisch heißt das Ding „Elektrische Anlagenprüfung“ – aber keiner sagt das so, außer vielleicht auf Behördenformularen. Im Kern geht’s darum, dass ein Elektriker mit Sachverstand durch die Immobilie geht und alles unter die Lupe nimmt: Leitungen, Steckdosen, Schalter, und natürlich den Sicherungskasten.
Die ganze Sache hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Vorschriften wurden verschärft, und mittlerweile müssen Vermieter und Eigentümer regelmäßig prüfen lassen. Vor allem bei Mieterwechseln oder nach größeren Umbauarbeiten wird’s wichtig.
Was viele nicht auf dem Schirm haben: Das Protokoll dieser Prüfung ist fast wichtiger als die Prüfung selbst! Ohne ordentliche Dokumentation ist die beste Prüfung für die Katz. Aus meiner Sicht muss da drin stehen:
- Wie’s um die Anlage bestellt ist – ohne Fachchinesisch
- Wo’s hakt und wo’s gefährlich werden könnte
- Was gemacht werden sollte und mit welcher Dringlichkeit
- Wer geprüft hat und dass derjenige auch wirklich qualifiziert ist
- Eine klare Kennzeichnung des Dokuments, damit’s später keine Zweifel gibt
Manchmal bin ich echt baff, wenn ich sehe, was bei älteren Häusern so zum Vorschein kommt. Da gibt’s Installationen, die vielleicht in den 70ern top waren, aber heute… naja, sagen wir mal so: Da würde ich nachts nicht ruhig schlafen.
Was macht der Prüfer eigentlich den ganzen Tag?
Hand aufs Herz – die meisten haben keine Ahnung, was bei so einem Elektrocheck tatsächlich passiert. Der Fachmann oder die Fachfrau (gibt ja auch Elektrikerinnen!) schaut sich erstmal alles an, was man ohne Werkzeug sehen kann. Danach wird’s technischer, mit allerlei Messgeräten.
Die Technik hat in den letzten Jahren einen Riesensprung gemacht. Früher konnte man nur feststellen, ob gerade etwas kaputt ist. Heute zeigen die Geräte auch, wo bald was kaputtgehen könnte. Da wird unter anderem geschaut:
- Ob die Isolierung noch tut, was sie soll – nämlich isolieren
- Wie schnell die FI-Schalter auslösen (die sollen uns vor Stromschlägen schützen)
- Ob irgendwo was heiß wird, wo’s nicht heiß werden sollte
- Ob die Erdung funktioniert (wichtiger als viele denken!)
- Wie „sauber“ der Strom ist, der durch die Leitungen fließt
Ein Trend, der mich wirklich umtreibt: Smart Homes. Toll, wenn der Kühlschrank mit der Waschmaschine quatschen kann – aber das schafft auch neue Probleme. Da geht’s dann nicht mehr nur um „fließt Strom, wo er nicht soll?“, sondern auch um die Frage „wer hat eigentlich Zugriff auf meine vernetzten Geräte?“.
Was kostet der Spaß – und lohnt sich das überhaupt?
Als gelernter Dachdecker und später Wirtschaftsfachwirt schaue ich natürlich immer: Was kostet’s, und was bringt’s? Ein ordentlicher Elektrocheck kostet je nach Größe und Alter der Immobilie zwischen 150 und 400 Euro. Nicht gerade ein Pappenstiel, aber auch kein Vermögen.
Und was bringt’s? Nun, mehrere Dinge:
- Weniger Brandgefahr – und Hausbrände gehören zu den schlimmsten Dingen, die passieren können
- Oft günstigere Versicherungen (fragen Sie mal nach, manche geben echt gute Rabatte!)
- Manchmal sogar Energieeinsparungen, weil ineffiziente Teile identifiziert werden
- Die Immobilie behält ihren Wert oder gewinnt sogar dazu
- Im Ernstfall sind Sie rechtlich abgesichert
Was ich immer wieder sehe: Leute sparen an der falschen Stelle. Klar, keiner gibt gerne Geld aus für etwas, das man nicht sieht und anfassen kann. Aber wissen Sie, was noch teurer ist als ein Elektrocheck? Die Folgen eines Brandes oder eines Personenschadens. Ganz zu schweigen von Rechtsstreitigkeiten, wenn der Versicherer nicht zahlt, weil die Prüfpflichten vernachlässigt wurden.
Die Digitalisierung macht übrigens vieles transparenter. Früher konnte man als Laie kaum nachvollziehen, was der Elektriker da eigentlich macht und ob das alles so stimmt. Heute gibt’s detaillierte Berichte, oft mit Bildern und verständlichen Erklärungen. Finde ich gut!
Was ich dazu noch sagen wollte…
Ein regelmäßiger Elektrocheck ist für mich keine dieser sinnlosen Vorschriften, die sich irgendein Beamter ausgedacht hat. Es ist eine sinnvolle Sache, die Leben schützt und Geld spart – langfristig gesehen.
Ich finde es spannend, wie sich das Thema entwickelt hat. Früher ging’s nur darum: Funktioniert der Strom? Heute checken wir auch, ob alles smart und sicher vernetzt ist. Da sieht man, wie sich die Zeiten ändern.
Wenn Sie mich fragen: Lassen Sie die Elektrik checken, bevor Sie eine Immobilie kaufen. Lassen Sie sie checken, wenn Sie Vermieter sind. Und wenn Sie schon länger in Ihrem Eigenheim wohnen und noch nie einen Elektrocheck hatten? Dann wird’s höchste Zeit!