26. April 2025 Von

FI-Schutzschalter: Der oft übersehene Lebensretter im Haus

In meinem Alltag als Immobilienmakler stoße ich immer wieder auf ein Thema, das bei Hausbesichtigungen oft übersehen wird: der FI-Schutzschalter. Klein und unscheinbar im Sicherungskasten – aber wenn’s drauf ankommt, kann er Leben retten. Vor kurzem habe ich bei einer Bestandsaufnahme in einem älteren Regensburger Mehrfamilienhaus bemerkt, dass viele Wohnungen noch nicht ausreichend abgesichert sind. Zeit also, über dieses wichtige Thema aufzuklären.

Was macht ein FI-Schutzschalter eigentlich?

Der FI-Schutzschalter (manche nennen ihn auch RCD oder Fehlerstromschutzschalter) ist im Grunde ein Wächter in Ihrer Elektroinstallation. Er vergleicht ständig, wieviel Strom in einen Stromkreis hineinfließt und wieviel zurückkommt. Normalerweise sind diese Werte identisch.

Kommt es jedoch zu einem Fehler – etwa wenn jemand versehentlich eine defekte Leitung berührt oder Wasser in ein Elektrogerät eindringt – fließt ein Teil des Stroms nicht über die vorgesehenen Leitungen zurück, sondern sucht sich einen anderen Weg. Der FI-Schalter erkennt diese Differenz sofort und unterbricht den Stromkreis in Sekundenbruchteilen. Bei meinen Begehungen teste ich grundsätzlich alle FI-Schalter – erschreckend oft funktionieren die alten Modelle nicht mehr zuverlässig.

Bei einem meiner Kunden in der Regensburger Altstadt kam es letzten Winter zu einem Wasserschaden im Bad – der FI-Schalter löste sofort aus und verhinderte Schlimmeres. Ohne diesen kleinen Helfer wäre es womöglich zu einem Brand gekommen.

Gesetzliche Vorgaben – wo müssen FI-Schalter eingebaut sein?

Die Vorschriften wurden in den letzten Jahren deutlich verschärft. Laut aktuellem Stand müssen heute in Neubauten alle Stromkreise durch FI-Schutzschalter abgesichert sein. Bei älteren Gebäuden besteht zumindest für bestimmte Bereiche Nachrüstpflicht:

  • Badezimmer und andere Feuchträume
  • Außensteckdosen
  • Waschküchenbereich
  • Bereiche, in denen Kinder spielen

Bei vielen meiner Besichtigungen in Regensburger Altbauten stelle ich fest, dass hier erheblicher Nachholbedarf besteht. Erst letzte Woche habe ich eine Wohnung in der Domstadt besichtigt, bei der das Badezimmer komplett ohne FI-Schutz war – ein absolutes No-Go aus heutiger Sicht!

In meiner Beratungspraxis empfehle ich grundsätzlich, bei Renovierungen alle Stromkreise mit FI-Schaltern nachzurüsten. Die Kosten sind überschaubar, der Sicherheitsgewinn enorm. Ein Kunde aus Neutraubling hat auf meinen Rat hin beim Badumbau gleich die komplette Elektrik modernisieren lassen – die Investition war es ihm wert.

Moderne Kombinationsgeräte – praktisch und platzsparend

Was ich bei Neubauprojekten immer häufiger einsetzen lasse, sind die sogenannten FI/LS-Kombinationsgeräte. Diese vereinen Fehlerstromschutz (FI) und Leitungsschutz (LS) in einem Bauteil. Besonders in kleinen Verteilerkästen spart das wertvollen Platz.

Einige Hersteller bieten inzwischen sogar Modelle an, die sich in Smart-Home-Systeme einbinden lassen. Bei meinem eigenen Haus in Schwabenstraße habe ich solche Geräte einbauen lassen – über eine App kann ich nun den Status meiner Elektroanlage überwachen. Sehr praktisch, wenn man wie ich beruflich viel unterwegs ist!

Regelmäßige Prüfung nicht vergessen!

Als Immobilienfachmann erlebe ich leider oft, dass die regelmäßige Prüfung der FI-Schalter vernachlässigt wird. Dabei ist sie kinderleicht:

  1. Die Prüftaste (meist mit „T“ gekennzeichnet) drücken
  2. Der Schalter sollte sofort auslösen
  3. Anschließend den Schalter wieder einschalten

Ich empfehle meinen Kunden, diese Prüfung mindestens alle sechs Monate durchzuführen und im Kalender zu notieren. Bei einem meiner Vermietungsobjekte in der Regensburger Innenstadt hat diese simple Routineprüfung tatsächlich einmal einen defekten Schalter entlarvt, der beim Test nicht auslöste. Der umgehend beauftragte Elektriker konnte das Problem beheben, bevor etwas passieren konnte.

Meine Erfahrungen aus der Praxis

Was viele nicht wissen: Ältere FI-Schalter können mit der Zeit an Empfindlichkeit verlieren. Bei einer Altbausanierung in Reinhausen haben wir Schalter aus den 90er Jahren ausgetauscht, die beim Messen teils erst bei deutlich höheren Fehlerströmen auslösten als vorgeschrieben. Das zeigt mir immer wieder, wie wichtig regelmäßige Elektrochecks bei älteren Immobilien sind.

Besonders in Mietobjekten rate ich zu besonderer Sorgfalt – hier trägt der Vermieter eine erhebliche Verantwortung. Bei einem meiner Beratungstermine mit einem Bauträger für ein Mehrfamilienhaus in Stadtamhof habe ich daher nachdrücklich empfohlen, hochwertige FI/LS-Kombinationen einzubauen, selbst wenn diese in der Anschaffung etwas teurer sind.

Fazit: Kleine Investition, große Wirkung

Nach über 15 Jahren in der Immobilienbranche kann ich nur betonen: Der FI-Schutzschalter gehört zu den wichtigsten Sicherheitseinrichtungen in jedem Gebäude. Bei Kaufinteressenten erlebe ich zunehmend ein Bewusstsein für dieses Thema – eine moderne, sichere Elektroinstallation ist definitiv ein Pluspunkt bei der Vermarktung.

Wenn Sie Fragen zum Thema Elektrosicherheit in Ihrer Immobilie haben oder wissen möchten, worauf Sie bei Besichtigungen achten sollten – sprechen Sie mich gerne an. Als Regensburger mit Leib und Seele berate ich Sie nicht nur zu Marktpreisen und Lage, sondern auch zu solchen technischen Aspekten, die für Ihre Sicherheit und den Werterhalt Ihrer Immobilie entscheidend sein können.