10. Juni 2024 Von

Thema: Estrich ist ein wichtiger Bestandteil im Bauwesen

Estrich ist ein wichtiger Bestandteil im Bauwesen, der als Untergrund für Bodenbeläge dient. Er muss stabil, eben und langlebig sein. Es gibt verschiedene Estricharten, die je nach Einsatzbereich und spezifischen Anforderungen ausgewählt werden. Hier sind die gängigen Estricharten im Überblick sowie ihre Vor- und Nachteile:

1. Zementestrich (CT – Cementitious Screed)

Eigenschaften:

  • Wird aus Zement, Sand und Wasser hergestellt.
  • Eignet sich für Innen- und Außenbereiche.
  • Kann als schwimmender Estrich, Verbundestrich oder Estrich auf Trennschicht eingebaut werden.

Vorteile:

  • Hohe Festigkeit und Belastbarkeit.
  • Feuchtigkeitsbeständig und somit auch für feuchte Räume geeignet.
  • Gute Wärmeleitfähigkeit, ideal für Fußbodenheizungen.

Nachteile:

  • Lange Trocknungszeit (ca. 28 Tage).
  • Bei nicht korrekter Verarbeitung besteht die Gefahr von Rissen.

2. Anhydritestrich (CA – Calcium Sulfate Screed)

Eigenschaften:

  • Hergestellt aus Calciumsulfat (Gips), Sand und Wasser.
  • Eignet sich vor allem für den Innenbereich.
  • Kann als schwimmender Estrich, Verbundestrich oder Estrich auf Trennschicht eingebaut werden.

Vorteile:

  • Kurze Trocknungszeit im Vergleich zu Zementestrich.
  • Selbstnivellierend, daher sehr ebene Oberfläche.
  • Gute Wärmeleitfähigkeit, ideal für Fußbodenheizungen.

Nachteile:

  • Feuchtigkeitsempfindlich, daher nicht für Feuchträume geeignet.
  • Höhere Kosten im Vergleich zu Zementestrich.

3. Magnesiaestrich (MA – Magnesium Oxychloride Screed)

Eigenschaften:

  • Besteht aus Magnesia, Magnesiumchlorid und Zuschlagstoffen wie Holzmehl.
  • Wird häufig in Industriegebäuden verwendet.

Vorteile:

  • Sehr gute Druck- und Biegezugfestigkeit.
  • Elastisch und schalldämmend.
  • Schnelle Trocknungszeit.

Nachteile:

  • Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
  • Relativ hoher Preis.
  • Schwierig zu verarbeiten.

4. Gussasphaltestrich (AS – Asphalt Screed)

Eigenschaften:

  • Besteht aus Bitumen, Sand, Splitt und Füllstoffen.
  • Wird heiß eingebaut und härtet beim Abkühlen aus.

Vorteile:

  • Sehr widerstandsfähig und langlebig.
  • Sofort begeh- und belastbar nach dem Abkühlen.
  • Feuchtigkeitsresistent und somit auch für Feuchträume geeignet.

Nachteile:

  • Hohe Einbaukosten.
  • Aufwendige Verarbeitung, da heiß eingebaut.
  • Geruchsbildung während des Einbaus.

5. Fließestrich

Eigenschaften:

  • Kann aus verschiedenen Bindemitteln wie Anhydrit, Zement oder Kunstharz bestehen.
  • Wird in flüssiger Form eingebracht und verteilt sich selbstständig.

Vorteile:

  • Selbstnivellierend, daher sehr ebene Oberfläche.
  • Schnelle und einfache Verarbeitung.
  • Kurze Trocknungszeit bei Anhydrit-Fließestrich.

Nachteile:

  • Je nach Bindemittel empfindlich gegenüber Feuchtigkeit (insbesondere Anhydrit).
  • Höhere Materialkosten.

6. Schnellestrich

Eigenschaften:

  • Speziell entwickelter Estrich mit schnellen Abbinde- und Trocknungszeiten.
  • Kann auf Basis von Zement oder Anhydrit hergestellt werden.

Vorteile:

  • Sehr kurze Trocknungszeit, oft bereits nach 24 Stunden belastbar.
  • Reduziert Bauzeit erheblich.
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Nachteile:

  • Höhere Kosten aufgrund spezieller Zusätze.
  • Möglicherweise geringere Langzeitstabilität bei unsachgemäßer Verarbeitung.

Fazit Die Wahl der Estrichart hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den spezifischen Anforderungen des Bauprojekts, dem Einsatzbereich (innen oder außen), der gewünschten Belastbarkeit und der Verarbeitungszeit. Jede Estrichart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die bei der Planung und Umsetzung eines Bauvorhabens berücksichtigt werden müssen. Es ist ratsam, sich vor der Entscheidung umfassend zu informieren und gegebenenfalls einen Fachmann zu konsultieren, um die optimale Lösung für das jeweilige Projekt zu finden.